Arbeitszimmer

 

Schreibtischlampe, wohl Messingguß

Metallbeschlagene Holzschatulle, zweiarmiger Kerzenleuchter

 

Fragebogen zur gütigen Beantwortung für Herrn Prof. B. Becker

 

absolvierte das Gymnasium in (Königsberg i/Pr. dann Berlin) auf Universität in München (Archäologie und Kunstgeschichte) - erste Eindrücke durch Wilhelm von Kaulbach, Feuerbach, Böcklin. Daneben ein schon sehr früh begonnenes eifriges Lesen Shakespeares und der deutschen Klassiker. Meine Mutter hatte ... und malte auch selbst. Viel Musik wurde bei uns getrieben.

Ich fing schon sehr früh zu zeichnen und malen an, besonders angeregt durch das Moor und den ostpreussischen Strand. Erhielt auch von meinem 15. Jahre ab, neben dem Schulunterricht,  ... Ausbildung.

Meine künstlerische Ausbildung erhielt ich in München unter Otto Froehlicher (keine Akademie). Nachdem ich mit Froehlicher 2 Sommer hindurch in Fürstenfeld-Bruck gemalt hatte und 2 Winter unter seiner Leitung Stilleben studiert hatte - lief ich aus der Lehre und tappte auf eigene Faust durch das Dickicht der technischen Schwierigkeiten.

... der Begriff der reinen Staffeleibilder ist mir ganz fremd! ich denke immer daran, daß meine Malerei ein Stückchen Wand ausfüllen soll.

Ich habe unter den alten Meistern zu viele liebe Freunde, ...; aber Mantegna, Gozzoli, Botticelli, - Velazquez und Rembrandt möchte ich besonders nennen. Nicht zu vergessen Donatello, dem ich die stärksten künstlerischen Eindrücke meines Lebens verdanke - am stärksten nach der griechischen Kunst.

Immer und immer wieder Italien und zwar hauptsächlich Florenz. Und auch Bagni di Lucca und das ... Serchio-Thal. Fast immer allein, denn wenn ich arbeiten will, muß ich allein sein.

... fertigte viele Lithographien an, auch viele Schwarz-Weiß-Bilder in Öl.

Ich male fast nur mit Ölfarbe; habe alle anderen Techniken versucht.

Früher malte ich viel das Moor, jetzt nur noch Landschaften - meistens italienische.

Meine Hauptarbeit ist ... im Atelier, aber natürlich nach ... zeichnerisch ... auf Reisen.

Am meisten würde es mich befriedigen, wenn ich mal ein ordentliches Stück Mauer anmalen könnte.

 

Bayerische Staatsbibliothek, Handschriftensammlung, Ostiniana IX, 1 Lebenslauf, nach 1907

 

 

Benno Becker

Gedicht

 

Im Paradiese

Was aber bleibt

zu wünschen den Glücklichen

die der Freundschaften

die Fülle haben :

Kraft und Schönheit

und Muße und Andacht,

und Lieb' und Treue,

und der Himmelsgaben

Seltenste, Höchste :

die erhabene Kunst.

 

Paul Heyse zum 15ten März 1910

von Freunden und Verehrern gewidmet

E.D.d.J.

( Achtzigster Geburtstag )

 

München. Professor Benno Becker